Hokkaido-Kürbis – vielseitige, schlanke Vitamin A Bombe
Die leuchtend orange Schale des Hokkaido-Kürbisses kann mitgegessen werden und ist eine wahre Beta-Carotin Bombe. Das zellschützende Beta Carotin wird im Körper in Vitamin A (ein Antioxidans, das uns vor dem Eindringen freier Radikaler beschützt) umgewandelt, stärkt die Abwehrkräfte und schützt vor allerlei Krankheiten.
Kürbis essen ohne Reue
Essbare Kürbisse sind allgemein durch ihren hohen Ballaststoffgehalt extrem figurfreundlich und verdauungsfördernd. Durch die in großer Menge enthaltenen wertvollen Vitamine und Inhaltstoffe bei niedriger Kaloriendichte ist der Kürbis ein wichtiger Bestandteil der schlanken, abwechslungsreichen und gesunden Ernährungsweise und ist äußerst magenfreundlich. Ideal für alle gesundheitsbewussten Menschen, die ihr Gewicht halten oder gesund und erfolgreich abnehmen wollen, für Sportler, Diabetiker, Low-Carbler, Veganer und Vegetarier und natürlich alle experimentierfreudigen Feinschmecker. Der hohe Kalium- und Wassergehalt wirkt spülend und reinigend auf Blase und Harnwege und somit entwässernd und entschlackend. Vitamin A hilft, unsere Sehkraft zu erhalten, Nachtblindheit vorzubeugen und sorgt für gesunde, elastische Haut, gesunde Haare und Schleimhäute.
Hokkaido-Kürbis stärkt das Immunsystem
Ohne Reue kann man sich am hierzulande gut gedeihenden, ballaststoffreichen Speisekürbis so richtig satt essen und ganz nebenbei hilft das schlanke Gemüse dabei, uns vor typischen zivilisationsbedingten Krankheiten und vielerlei Beschwerden zu bewahren oder bereits vorhandene Leiden zu lindern. Insgesamt gesehen vergrößert das Antioxidans unsere Widerstandsfähigkeit, senkt die Gefahr vor chronischen Erkrankungen und kann sogar vor bestimmten Krebsarten schützen.
Hokkaido – perfekte Größe für kleinere Haushalte und Babynahrung
Die rasche Zubereitungsart ohne großen Kraftaufwand (Kürbis schälen ist anstrengend!) und eher geringe Größe (ideal für kleinere Haushalte und Babynahrung) sind m. E. weitere Pluspunkte. Deshalb ist der Hokkaido mein Favorit unter den Speisekürbissen. Daneben verwende ich gerne zum Befüllen den Butternut Kürbis und für Suppen besonders gerne den besonders aromatischen Muskat Kürbis.
Bei welchen Leiden helfen Kürbisse?
Fruchtfleisch, Schale und Kerne des Hokkaido-Kürbisses sind essbar. Andere Kürbisse werden vor der Weiterverarbeitung geschält. Der Verzehr von Kürbis wirkt Prostataleiden und bösartigen Wucherungen entgegen, hilft bei Blasenproblemen und Harnwegsbeschwerden und kann eine Reizblase beruhigen. Das enthaltene Kalium wirkt außerdem entwässernd und beschleunigt daher die Heilung von Blasenentzündungen und hilft gegen Ödeme. In höheren Dosen verringert das in Kürbiskernen und kaltgepresstem Kürbiskernöl enthaltene β-Litosterin die Resorption von Cholesterin aus dem Magen-Darm-Trakt und kann so den Blutcholesterinwert senken. β-Sistosterin ist Hauptbestandteil des Stoffes „Phytosterol“ und beugt gutartigen Prostatavergrößerungen vor und unterstützt die Behandlung. In Kürbiskernen und Kürbiskernöl sollen sich weiter Wirkstoffe befinden, welche hormonell bedingtem Haarausfall bei Männern und Prostataveränderungen entgegenwirken können.
Erntezeit und Zubereitungsarten
Ab Mitte/Ende August leuchten sie wieder auf den Feldern und in den Kisten im Handel: die wunderbaren Kürbisse! Kürbisse gibt es recht günstig zu kaufen und darüber hinaus können Klein und Groß beherzt zugreifen und unserer Phantasie sind bei der Zubereitung schier keine Grenzen gesetzt. Deftig, pikant, süß, sauer, scharf, frisch geraspelt im Salat – alles geht.
Da Kürbisgewächse hierzulande gut gedeihen, können wir sie ab ca. Mitte August bis in den Winter hinein aus heimischem Anbau besorgen und auch gut lagern und vorgedünstet sogar einfrieren. Da die kleinsten Hokkaidos bei 0,5 kg beginnen und maximal ca. 1,5 kg – 2 kg schwer werden, ist diese Sorte perfekt für den kleineren Haushalt. Gefolgt vom Butternut-Kürbis, der etwas festeres Fruchtfleisch hat und meines Erachtens zum Füllen besser geeignet ist, da er im Backofen (zumindest bei mir) mehr die Form behält. Beide Sorten sind super als Beilage, Babybrei, Püree, Einlage in Eintöpfen oder auch in Brot und Kuchen geeignet. Den köstlichen Muskatkürbis, der riesengroß werden kann, kaufe ich in Scheiben auf dem Markt oder im Laden und mache vor allem feine Suppen daraus, weil dieser Kürbis durch den noch höheren Wassergehalt besonders gut geeignet und schneller gar ist und die wenigsten Kalorien unter den hierzulande gängigen Kürbissen (ca. 37 Kcal auf 100 g) hat, so dass ein Sahnehäubchen und selbst gemachte Croutons oder ein Garnelenspieß locker noch drin sind.
Woran erkennt ihr einen guten Hokkaido-Kürbis?
Ein guter Hokkaido-Kürbis hat eine leuchtend orange, seltener auch grüne Schale. Achtet beim Kauf besonders darauf, dass die Haut nicht verletzt ist und der idealerweise schon getrocknete Stielansatz noch dran ist. Die Stelle um den Stielansatz muss einwandfrei sein! Ist all das gegeben und gibt der Kürbis eine hohlen Ton von sich, wenn man mit dem Fingerknöchel gegen ihn klopft, ist er reif. Der Kürbis kann kühl und trocken, am besten locker in einem Stoffsack hängend, gut 3 – 4 Monate überstehen. Stiel dran lassen! Danach sollte er verarbeitet werden, da die Inhaltstoffe beginnen abzunehmen. Kurz gedünsteter Kürbis kann portioniert und gut eingefroren werden. Bitte rohen Kürbis nicht einfrieren; denn er wird dann irgendwie hart und zäh (alles schon probiert, bähbäh).
Hokkaido-Kürbis – Nährstoffe und Vitamine
Kürbisse sind soooo vielseitig in der Küche anwendbar. Man kann sich richtig am figurfreundlichen Gemüse sattessen, da es eine niedrige Kaloriendichte aufweist. Und dabei decken schon 100 g Hokkaidokürbis bereits ca. 30 % des täglichen Bedarfs eines Erwachsenen an Beta-Karotin ab. Weiter sind Vitamin B1, B2, B6, Vitamin C, Vitamin E und Folsäure sowie Magnesium, Eisen, Phosphor und Kalium enthalten. Kürbisse sind bestens auch für eine Low-Carb Ernährung geeignet. Kürbisse, vor allem der Hokkaido mit seinem besonders hohen Beta-Karotin Gehalt in der Schale, können gut von Diabetikern gegessen werden (BE ca. 1,1/100g) und gedünsteter Kürbis ist super magenfreundlich und durch den hohen Ballaststoffgehalt verdauungsfördernd.
Nährstoffgehalt/100 g | Eiweiß/Protein | Fett | Kohlehydrate | Ballaststoffe |
ca. 65 kcal | 1,7 g | 0,6 g | 12,6 g | 2,5 g |
Woher stammt der Hokkaido-Kürbis?
Ursprünglich brachten portugiesische Seefahrer den botanisch zu den Beeren gehörenden Kürbis im 16. Jahrhundert auf die im Nordosten Japans gelegene Insel Hokkaido. Dort wurden die Kürbisse u. a. zum heutigen Hokkaido weiter gezüchtet und gelangten vor etwa 20 Jahren nach Europa.
Hokkaido-Kürbis – perfekte Grundlage für Babybrei
Als ganz junge Frau stand ich mit Kürbissen auf Kriegsfuß. Einer meiner ehemaligen WG-Mitbewohner besuchte regelmäßig seine Mutter in Krefeld, die ihm dann immer süß-sauer eingelegte Kürbisstücke im Glas mitgab. Unser Küchenregal quoll davon über und mir grauste allein vor dem Geruch. Später, als mein Sohn Jan geboren wurde, entdeckte ich den Kürbis als wohlschmeckenden Babybrei, mit und ohne Apfel, als Süppchen oder Aufstrich und fing an, damit zu experimentieren und allerlei feine Rezepte zu kreieren. Sogar einen Apfel-Kürbis-Strudel mit Walnüssen habe ich erfolgreich kredenzt. Süß-sauer eingelegt mag ich den Kürbis aber immer noch nicht. (Aber vielleicht ihr?). Igittigitt.
Kürbiskerne und Rezepte
Die Saison geht jetzt richtig los und ich werde diesen Artikel sukzessive mit Fotos meiner diversen Kochergebnisse komplettieren und hoffe, dass ihr viel Freude beim Nachkochen habt. Wie immer ein Grundrezept, den Rest macht ihr selber. – Ach ja, es lohnt sich, einige Kerne zu trocknen und aufzubewahren. Kürbisse lassen sich gut anbauen. Die Kerne sind ja auch essbar und können z. B. geröstet und dann geknuspert werden. Kürbiskerne werden bei Prostata- und Blasenleiden sehr empfohlen.
Nicht vergessen: Vor der Weiterverarbeitung den Kürbis gründlich abschrubben. Am besten ist es natürlich, einen Kürbis aus heimischem Bioanbau zu verwenden, vor allem den Hokkaido, da die Schale mitgegessen wird.
Hokkaido-Kürbis Grundrezept
Zutaten
- Hokkaidokürbis
- Butterflöckchen
- Ggf. etwas Salz
Wer zum Nachtisch noch eine Kürbis Latte-Macchiato machen will, legt nach dem Backen einige Stückchen zur weiteren Verarbeitung weg. In diesem Fall bitte den Kürbis nicht salzen.
Bei allen Rezepten kann der Hokkaido grundsätzlich durch andere Speisekürbisse ersetzt werden. Diese müssen dann aber geschält werden!
Alternativ könnt ihr, wenn ihr keinen Backofen habt oder einen Eintopf mit Kürbis macht, den Kürbis natürlich in einem Topf oder einer großen Pfanne in etwas gutem Speiseöl andünsten.
Hokkaido in Scheiben schneiden, ggf. nochmals durchschneiden, in leicht eingefetteten feuerfesten Behälter geben und leicht mit Rapsöl einpinseln oder mit ein paar wenigen Butterflöckchen bestreuen. Etwas Wasser in Backform geben, dass der Boden leicht bedeckt ist. Bei 165 ° C Umluft für ca. 20 – 30 min backen bis er weich ist. Am besten ein Backblech auf den Kürbis setzen, dann geht es schneller und der Kürbis trocknet nicht aus.
Die fertigen weichen Kürbisscheiben könnt ihr wie folgt weiterverarbeiten:
Kürbiscrèmesuppe – Zutaten für 3 – 4 Personen
- 1 Zwiebel, klein gehackt
- 1 gebackener, ungeschälter Hokkaidokürbis (ca. 1 kg) oder 1 große Scheibe Muskatkürbis (ca. 1,2 kg, geschält und gebacken)
- 1 -2 Knoblauchzehen, gepresst
- 1 Eßlöffel Instant-Gemüsebrühe
- Muskat, Pfeffer, Salz, Spritzer Zitrone und frische Kräuter nach Geschmack zugeben.
Zubereitung
Zwiebel hacken und in einem Topf in etwas gutem Öl glasig anschwitzen, gebackenen Kürbis zugeben und mit Wasser (nehmt erst mal 1/2 l Wasser) aufgießen. Kurz aufkochen, vom Herd nehmen und alles mit Pürierstab fein pürieren. Instant-Brühe und Knoblauch zugeben, mehr Wasser nach Bedarf bis die gewünschte Konsistenz der Suppe erreicht ist zugießen und 3 min köcheln, kräftig umrühren und restliche Gewürze zugeben. Abschmecken nach Wunsch. Fein schmecken in der Suppe ein Schuss Weißwein, Apfelsaft oder Sahne. Ganz nach Vorliebe. Croutos und ein Gemüse- oder Garnelenspießchen dazu sind natürlich weitere Highlights.
Wer mag, gibt einen guten Schuss Kokosmilch und/oder geriebenen Ingwer dazu (mein Favorit).
Gebackene Kürbisscheiben
Zubereitung s. o.
Hokkaido-Kürbis ungeschält in Scheiben schneiden und backen wie oben beschrieben. Dazu könnt ihr z. B. Tsatsiki, grünen Salat oder Ratatouille reichen. Ich hatte hier noch Rote Beete Gemüse mit Apfel übrig.
Eintopf mit Hokkaido-Kürbis
Zutaten für 4 Personen
- 1 Zwiebel, gewürfelt
- 1 rote Paprika
- 1 Süßkartoffel oder 2 große Kartoffeln
- 1 mittlerer Hokkaidokürbis (ca. 1 kg), gewürfelt
- 1 mittelgroße Zucchini
- 2 – 3 Zehen Knoblauch, zerdrückt
- 1 Teelöffel süßes Paprikapulver
- 1 Teelöffel Tomatenmark
- Salz und/oder gekörnte Brühe nach Geschmack, Kräuter (z. B. Thymian), Pfeffer
*Brokkoli, Blumenkohl oder fein geschnittener Kohl sind ebenfalls perfekte Einlagen.
Zubereitung
Zwiebel in etwas Öl anschwitzen, gewürfeltes Gemüse zugeben, 5 min. mit anbraten, mit etwas Wasser oder Gemüsebrühe angießen und ca. 10 min weiterköcheln bis Gemüse bissfest gegart ist. (Ich püriere ca. 1/4 des Eintopfs, dann wird er sämiger). Danach fertig würzen. Kräftig umrühren. Wer Ingwer und Curry mag, würzt damit und kann noch on Top etwas Kokosmilch zugeben. Croutos sind auch lecker. Köstlich!
Kürbis zum Nachtisch? Oh ja!
Pumpkin Latte – Ein süßer Nachtisch mal anders: Kürbis Latte Macchiato – die schlanke Variante. Zutaten pro Glas (0,3, siehe unten)
- 1 gebackene, pürierte Scheibe Hokkaido-Kürbis
- 1 Espresso (statt Kaffee geht z. B. auch Yogi- oder Rooibos-Tee
- 150 – 200 ml Vollmilch oder Milchalternative
- 1 Teelöffel gemahlenen Zimt
- 3/4 Teelöffel gemahlene Muskatnuss
- 1 Teelöffel gemahlenen Curcuma
- 1 Prise schwarzen Pfeffer (muss nicht)
- 1 Messerspitze gemahlene Nelken
- Mark von 1/3 aufgeschnittener Vanillenschote oder etwas geriebene Tonka-Bohne
- 1 – 2 Esslöffel Agavensirup (alternativ flüssigen Honig, Ahornsirup etc.)
*Wer es sich einfacher machen will oder nicht alle Zutaten zuhause hat, kann sich auch eine Curcuma-Latte Mischung im Bioladen holen und davon 1 Löffel mit Agavensirup anrühren.
Zubereitung
Kürbis ganz fein pürieren oder zerdrücken, Gewürze mit dem Ahornsirup gut verrühren. 2/3 der Gewürz-Ahornsirup Mischung mit dem Kürbismus vermischen und unten ins Glas geben. Den Rest als Topping am Schluss aufbewahren! Espresso kochen. Milch erhitzen und aufschäumen. Die Milch über das Kürbis-Gewürz-Gemisch vorsichtig drübergeben, Espresso seitlich vorsichtig ins Glas gießen und zuletzt den Milchschaum ins Glas gießen. Den Schaum mit der übrigen Gewürz-Ahorn-Mischung beträufeln und dekorieren. Mega köstlich, ich sags euch. Macht süchtig! – Das Getränk kann als Nachtisch durchgehen und hat nicht halb so viel Kalorien wie Pumpkin-Latte, die aus Amerika kommt und meistens voller Fett, Zucker und künstlicher Aromen steckt. Vor dem Trinken umrühren!
Jörg, ein lieber Bekannter aus Zollstock, hatte nach der Lektüre dieses Artikels unbändige Lust auf Kürbissuppe und Kürbis Latte Macchiato. Die Suppe mit Kokosmilch und Ingwer hat ihm super geschmeckt, dann stellte er fest, dass er nicht die Gewürze für die Latte da hatte. Smart wie er ist, behalf er sich folgendermaßen:
Kürbis Latte Macchiato auf die Schnelle nach Jörgs „Notfall-Rezept“
2 Spekulatiuskekse fein zerbröseln (mit Flasche oder Nudelholz), mit 1 TL Honig und dem Kürbis vermischen. Weiter wie oben beschrieben. Ich hab’s probiert und fand diese Blitzzubereitung recht schmackhaft, gerade weil sie aus „der Not“ und auf die ganz Schnelle entstanden ist. Nicht so fein und schlank wie im oberen Rezept; aber durchaus als Alternative mal ok.
Wichtig! Bitte nicht irgendwelche Zier- oder Wildkürbisse verwenden, da sie den Bitterstoff Cucurbitacin enthalten, der zu einer Lebensmittelvergiftung führen kann.
Mein Artikel erhebt nicht den Anspruch an Vollständigkeit und absolut ins Detail gehende wissenschaftliche Nachweise. Mir hat der regelmäßige Kürbisgenuss sehr weitergeholfen, auch bei der Gewichtsreduktion und -beibehaltung – und deshalb habe ich mich, wie bereits mit dem Kohl, mit dieser Pflanze und ihrer möglichen Heilwirkung näher befasst. Meine Erfahrungen gebe ich hier weiter. Mehr über Kürbisse könnt ihr z.B. bei Wikipedia oder zentrum-der-Gesundheit erfahren.