Giersch – unser heimisches Powerfood
Giersch – unser heimisches Powerfood. Das gesunde Wildgemüse punktet schon allein mit seinem hohen Vitamin C Gehalt und als vielseitiges Heilkraut. Die einen schätzen das vielseitige „Zipperleinkraut“, andere stört der hartnäckige Giersch in ihrem Garten. Aber er wehrt sich äußerst erfolgreich und ist hartnäckig. Genau das Richtige gegen viele Leiden wie Rheuma, Arthritis, Blasenerkrankungen und Entzündungen aller Art. Den
genügsamen Giersch findet ihr auf stickstoffreichem Boden im lichten Wald und an eher schattigen Feldrändern oder im eigenen Garten. Kostenlos und in naturbelassener Qualität. Ein toller Grund, zum Sammeln loszuziehen oder sich mit dem Giersch im Garten zu arrangieren und ihm seinen wohlverdienten Platz zu lassen.
Giersch – unser heimisches Powerfood – Erntezeit
Der Giersch gehört zu der Familie der Doldenblütler. Die beste Erntezeit für den Giersch (Aegopodium podagraria), auch Dreiblatt, volkstümlich Zipperleinkraut oder Geißblatt genannt, ist zwischen April bis Juli. Für Tees und Salate sind die zarten jungen, grünen leicht nach Petersilie schmeckenden Blätter am besten. Das Wildgemüse eignet sich auch optimal für Smoothies, als Salateinlage, Brotaufstrich oder Pesto. Gekocht
schmeckt es spinatähnlich.
Giersch – unser heimisches Powerfood – Innerliche Anwendung
Innerlich werden junge Gierschblätter bei rheumatischen Leiden, Arthritis, Ischias, Blasenentzündung, Durchfall, Adipositas, Verstopfung, Hämorrhoiden und Verdauungsbeschwerden angewendet und wirken blutreinigend, entwässernd, harnsäurelösend und unterstützend bei der Gewichtsreduktion und Entgiftung.
Giersch – unser heimisches Powerfood – Äußerliche Anwendung
Ein Umschlag aus zerstoßenen Blättern hilft bei rheumatischen Beschwerden und entzündeten Gelenken. Der abgekochte Sud auf einem sterilen Tuch dient als Wundauflage und bei Entzündungen.
Inhaltsstoffe
Die jungen, grünen Blätter enthalten (je 100 g) circa: 200 mg Vitamin C, Vitamin A, 5 mg Carotin, 130 mg Calcium, 5 mg Magnesium, 3 mg Eisen und 2 mg Kupfer. Ääherisches Öl, Chlorogensäure, Cumarine, Flavonolglykoside, Kalium, Phenolcarbonsäuren.
Anbau und Verwendung
Es ist bekannt, dass der Giersch schon im Mittelalter angebaut und kultiviert wurde. In Kriegszeiten dienten die gesunden Gierschblätter als Nahrung frisch und gekocht. Vor allem der hohe Vitamin C Gehalt rettete so manche Familie vor dem Skorbut und half, etwas in den Magen zu bekommen. Und der Name „Zipperleinkraut“ kommt nicht von Ungefähr; denn wie oben beschrieben, galt der Giersch als probates Mittel gegen vielerlei Leiden.
Ernte und Verwendung
Da der Giersch entgiftend und verdauungsfördernd wirkt, solltet ihr das Wildgemüse nicht gleich „kiloweise“ verspeisen, sondern mit einem Schüsselchen zartem Gierschsalat oder ein paar Löffeln gekochtem Giersch, den ihr wie Spinat zubereiten könnt, starten und beobachten, wie das Wildgemüse bei euch wirkt. Auch eine Handvoll Blätter, in feine Streifen geschnitten, schmeckt fein in Kräuterquark, Suppen, zu Nudeln etc. Probiert
es einfach aus. Tee kann aus frischen oder getrockneten Blättern gemacht werden. Besonders eine beginnende Blasenentzündung lässt sich häufig mit einigen Tassen Giersch erfolgreich behandeln. Und als Entgiftungstee und zur Unterstützung beim Abnehmen ist Gierschtee sehr empfehlenswert.
Ernten solltet ihr den Giersch nur mit einer kundigen Person, die den Giersch gut kennt, um Verwechslungen mit ähnlich aussehenden giftigen Pflanzen zu vermeiden. Eine geführte Kräuter-Wanderung macht Spaß und ihr lernt den Giersch von ähnlichen, giftigen Pflanzen zu unterscheiden. Wenn ihr den Giersch erst mal kennt, ist es ganz einfach, da der Aufbau der Blätter unverwechselbar ist. Der Giersch fühlt sich im Schatten oder Halbschatten wohl und mag es, wenn es ausreichend feucht ist. Ansonsten ist das Heilkraut recht anspruchlos. Glücklicherweise hilft weder Glyphosat oder ein anderes Gift dauerhaft bei der Vertreibung des Wildgemüses. Die Wurzeln sind kaum zu bezwingen und die kleinen Samen können noch nach Jahren im Boden auskeimen. – So what? Was der Giersch aber gar nicht mag: überschattet werden. Zum Beispiel von Kartoffelpflanzen, die ihr dazwischensetzen könnt, wenn ihr den Giersch dezimieren wollt. Die Kartoffelpflanzen wachsen höher als der Giersch und werden ihm dann das Licht nehmen. Ein „Zaun“ aus Bohnenpflanzen um seinen zugewiesenen Platz weist ihn erfahrungsgemäß auch in seine Schranken. Wenn Ihr den Giersch aber erst einmal in euren Speiseplan mit eingebunden und seine Heilkraft spürt, werdet ihr ihm gerne seinen Platz überlassen.
Der Giersch ist eine Bereicherung für eure gesunde Ernährung, auf die wir durch die allseits anwesende Corona-Virus Gefahr mehr denn je achten müssen. Im Frühjahr/Frühsommer eignet sich der Giersch auch ganz wunderbar als Abwechslung, den Kohl mit all seinen guten Eigenschaften zu vertreten und zu bereichern. Viel Erfolg!
Wer noch mehr Details über den Giersch erfahren möchte, kann noch bei Wikipedia nachschauen.