07 Mai

Giersch – unser heimisches Powerfood

Giersch – unser heimisches Powerfood. Das gesunde Wildgemüse punktet schon allein mit seinem hohen Vitamin C Gehalt und als vielseitiges Heilkraut. Die einen schätzen das vielseitige „Zipperleinkraut“, andere stört der hartnäckige Giersch in ihrem Garten. Aber er wehrt sich äußerst erfolgreich und ist hartnäckig. Genau das Richtige gegen viele Leiden wie Rheuma, Arthritis, Blasenerkrankungen und Entzündungen aller Art. Den
genügsamen Giersch findet ihr auf stickstoffreichem Boden im lichten Wald und an eher schattigen Feldrändern oder im eigenen Garten. Kostenlos und in naturbelassener Qualität. Ein toller Grund, zum Sammeln loszuziehen oder sich mit dem Giersch im Garten zu arrangieren und ihm seinen wohlverdienten Platz zu lassen.

Giersch – unser heimisches Powerfood, Gierschblatt

Giersch – unser heimisches Powerfood – Erntezeit

Der Giersch gehört zu der Familie der Doldenblütler. Die beste Erntezeit für den Giersch (Aegopodium podagraria), auch Dreiblatt, volkstümlich Zipperleinkraut oder Geißblatt genannt, ist zwischen April bis Juli. Für Tees und Salate sind die zarten jungen, grünen leicht nach Petersilie schmeckenden Blätter am besten. Das Wildgemüse eignet sich auch optimal für Smoothies, als Salateinlage, Brotaufstrich oder Pesto. Gekocht
schmeckt es spinatähnlich.

Giersch – unser heimisches Powerfood, mit Tomatensalat

Giersch – unser heimisches Powerfood – Innerliche Anwendung

Innerlich werden junge Gierschblätter bei rheumatischen Leiden, Arthritis, Ischias, Blasenentzündung, Durchfall, Adipositas, Verstopfung, Hämorrhoiden und Verdauungsbeschwerden angewendet und wirken blutreinigend, entwässernd, harnsäurelösend und unterstützend bei der Gewichtsreduktion und Entgiftung.

Giersch – unser heimisches Powerfood – Äußerliche Anwendung

Ein Umschlag aus zerstoßenen Blättern hilft bei rheumatischen Beschwerden und entzündeten Gelenken. Der abgekochte Sud auf einem sterilen Tuch dient als Wundauflage und bei Entzündungen.

Inhaltsstoffe

Die jungen, grünen Blätter enthalten (je 100 g) circa: 200 mg Vitamin C, Vitamin A, 5 mg Carotin, 130 mg Calcium, 5 mg Magnesium, 3 mg Eisen und 2 mg Kupfer. Ääherisches Öl, Chlorogensäure, Cumarine, Flavonolglykoside, Kalium, Phenolcarbonsäuren.

Anbau und Verwendung

Es ist bekannt, dass der Giersch schon im Mittelalter angebaut und kultiviert wurde. In Kriegszeiten dienten die gesunden Gierschblätter als Nahrung frisch und gekocht. Vor allem der hohe Vitamin C Gehalt rettete so manche Familie vor dem Skorbut und half, etwas in den Magen zu bekommen. Und der Name „Zipperleinkraut“ kommt nicht von Ungefähr; denn wie oben beschrieben, galt der Giersch als probates Mittel gegen vielerlei Leiden.

Giersch – unser heimisches Powerfood. Giersch liebt es schattig und feucht

Ernte und Verwendung

Da der Giersch entgiftend und verdauungsfördernd wirkt, solltet ihr das Wildgemüse nicht gleich „kiloweise“ verspeisen, sondern mit einem Schüsselchen zartem Gierschsalat oder ein paar Löffeln gekochtem Giersch, den ihr wie Spinat zubereiten könnt, starten und beobachten, wie das Wildgemüse bei euch wirkt. Auch eine Handvoll Blätter, in feine Streifen geschnitten, schmeckt fein in Kräuterquark, Suppen, zu Nudeln etc. Probiert
es einfach aus. Tee kann aus frischen oder getrockneten Blättern gemacht werden. Besonders eine beginnende Blasenentzündung lässt sich häufig mit einigen Tassen Giersch erfolgreich behandeln. Und als Entgiftungstee und zur Unterstützung beim Abnehmen ist Gierschtee sehr empfehlenswert.

Giersch – unser heimisches Powerfood, als Wildgemüsebeilage

Ernten solltet ihr den Giersch nur mit einer kundigen Person, die den Giersch gut kennt, um Verwechslungen mit ähnlich aussehenden giftigen Pflanzen zu vermeiden. Eine geführte Kräuter-Wanderung macht Spaß und ihr lernt den Giersch von ähnlichen, giftigen Pflanzen zu unterscheiden. Wenn ihr den Giersch erst mal kennt, ist es ganz einfach, da der Aufbau der Blätter unverwechselbar ist. Der Giersch fühlt sich im Schatten oder Halbschatten wohl und mag es, wenn es ausreichend feucht ist. Ansonsten ist das Heilkraut recht anspruchlos. Glücklicherweise hilft weder Glyphosat oder ein anderes Gift dauerhaft bei der Vertreibung des Wildgemüses. Die Wurzeln sind kaum zu bezwingen und die kleinen Samen können noch nach Jahren im Boden auskeimen. – So what? Was der Giersch aber gar nicht mag: überschattet werden. Zum Beispiel von Kartoffelpflanzen, die ihr dazwischensetzen könnt, wenn ihr den Giersch dezimieren wollt. Die Kartoffelpflanzen wachsen höher als der Giersch und werden ihm dann das Licht nehmen. Ein „Zaun“ aus Bohnenpflanzen um seinen zugewiesenen Platz weist ihn erfahrungsgemäß auch in seine Schranken. Wenn Ihr den Giersch aber erst einmal in euren Speiseplan mit eingebunden und seine Heilkraft spürt, werdet ihr ihm gerne seinen Platz überlassen.

Giersch – unser heimisches Powerfood im Misosüppchen

Der Giersch ist eine Bereicherung für eure gesunde Ernährung, auf die wir durch die allseits anwesende Corona-Virus Gefahr mehr denn je achten müssen. Im Frühjahr/Frühsommer eignet sich der Giersch auch ganz wunderbar als Abwechslung, den Kohl mit all seinen guten Eigenschaften zu vertreten und zu bereichern. Viel Erfolg!

Wer noch mehr Details über den Giersch erfahren möchte, kann noch bei Wikipedia nachschauen.

02 Jul

Mandelmilch: Eiweiß Powerdrink – selbst gemacht

Mandelmilch, Kokos-, Soja-, Hafer-, Reis- oder gar Hanfdrink … ? Ob du tatsächlich einen  Kuhmilchersatz aus gesundheitlichen Gründen wie Laktoseintoleranz, Diabetes, Neurodermitis, Rheuma benötigst oder weil du Veganer oder Ovo-Vegetarier bist oder einfach nur hip sein willst, ist ein signifikanter Unterschied.

Ein normal gesunder Erwachsener kann täglich ca. 200 ml Kuhmilch problemlos verarbeiten. Eine Tasse Säugetiermilch täglich, also von Kuh, Schaf oder Ziege, deckt bereits 1/3 des Tagesbedarfs eines Durchschnittserwachsenen z. B. an Kalzium ab. Einen hohen Eiweißgehalt sowie neun Vitamine und Mineralstoffe bietet uns Milch in einem natürlichen Nährstoffmix, der kaum zu toppen ist.

Kuhmilch ist dazu da, Kälbchen wachsen zu lassen

Ausgewachsene Menschen benötigen diese Wachstumsstoffe nicht mehr. Ein Zuviel an Kuhmilch könnte sogar Tumorwachstum und Rheuma befeuern.

Die Getränkelisten in den Cafés werden immer länger und unverständlicher. Das arme Servicepersonal kann meistens nicht zuverlässig die Inhaltsstoffe der angebotenen Milchalternativen benennen. So können sich in den Produkten von Zucker über Süßungsmittel und Speiseöl auch Konservierungsstoffe befinden. Ihr tut eurem Körper also nicht unbedingt was Gutes, wenn ihr in nicht genau definierte Milchersätze blind vertraut. Hinzu kommt ein kräftiger, mir oftmals unverständlicher, Preisaufschlag.

Mandelmilch - Eiweiß Powerdrink - selbst gemacht . Geschäumte Mandelmilch mit Karottenkuchen mit Mandelresten

Kaffee mit geschäumter Mandelmilch und Karottenkuchen mit Mandelresten

Nachdem ich etwas recherchiert und ausprobiert habe, bin ich mit meiner persönlichen Lösung sehr zufrieden: zuhause gibts einen Mix aus Kuhmilch (bis ca. 200 ml täglich), Soja- und Mandelmilch. Unterwegs genieße ich auch mal einfach eine Latte Macchiato, ganz konventionell mit Kuhmilch. Die Bio-Sojamilch kaufe ich ungesüßt, habe aber vor, sie noch „nachzubauen“. Die Mandelmilch mache ich selbst, was ganz leicht geht. Für Menschen mit entsprechender Allergie ist der Genuss von Mandelmilch wegen der gesundheitlichen Gefahren ungeeignet.

Vorbereitungen der Mandeln

Meine ungeschälten Mandeln brause ich kurz ab und bedecke sie mit kaltem Wasser. So lasse sie für ca. 12 Std. stehen. Sie quellen etwas auf, werden weicher und durchlaufen so einen chemischen Prozess wie vor der Keimung, entfalten somit ihre höchste Nährstoffdichte. Das Einweichwasser schütte ich nicht weg, sondern nehme es für das eine oder andere Blümchen als Dünger. Da ungeschälte Mandeln 10% gesunde Ballaststoffe enthalten, verwende ich nur ungeschälte Mandeln. Geschälte Mandeln können auch verwendet werden, aber warum zugunsten etwas hellerer Farbe auf die guten Ballaststoffe verzichten? – Bereits gemahlene Mandeln empfehle ich eher nicht, da sich darin bei falscher Lagerung Schimmelgifte (Aflactoxine) befinden können.

Mandelmilch selbst gemacht – mein Rezept

Ihr benötigt einen kräftigen Standmixer, zwei Krüge oder Töpfe, die je ca. 2 l fassen, ein feines Sieb, ein sauberes Mulltuch, einen Trichter. Das wars.

Zutaten für meine Mandelmilch

  • 100 g Mandeln
  • 1 l Wasser
  • 1/4 TL Salz
  • Vanillemark *** auf Wunsch ein wenig ausgekratztes Vanillemark mitmixen

Ich bevorzuge wegen kürzerer Transportwege europäische Mandeln, wobei der wasserintensive Mandelanbau auch Wasserprobleme in Spanien verursacht.

Einweichwasser der zuvor eingeweichten Mandeln abgießen. Mandeln mit dem Salz und ev. Vanillemark in Standmixer geben. Wasser auf ca. 60 Grad erhitzen, ca. 200 ml zu den Mandeln geben und auf höchster Stufe im Mixer aufmixen. Nach und nach das restliche Wasser dazugeben, weitermixen. Und schon ist er fast fertig – euer Mandelmilch Powerdrink (in 100 g Mandeln stecken 19 % pflanzliches Eiweiß!). Hat sich alles gut miteinander vermischt,  die Mandelmilch zuerst durch ein Sieb in eine Schüssel gießen und danach nochmals durch ein sauberes Mulltuch. Mithilfe eines Trichters oder mit sehr ruhiger Hand in eine Glasflasche gießen. Abkühlen lassen, dann ab in den Kühlschrank. Hält sich bis zu einer Woche, wenn ihr sauber gearbeitet habt. Vor dem Genuss immer kräftig schütteln, da sich die Mandelpartikel normalerweise absetzen.

Tipp: Das im Sieb aufgefangene Mandelmehl auf keinen Fall wegwerfen! Ist als Beilage ins Porridge, Müsli oder für einen Kuchenboden bestens geeignet. Hier gehts zu meinem  Karottenkuchenrezept. Ein Foto seht ihr oben im Beitrag.

Die korrekte Bezeichnung für Milch

Als Milch darf in Deutschland nur die Flüssigkeit bezeichnet werden, die aus dem Euter von Säugetieren stammt. Die oben aufgeführten Alternativen werden meistens als „X-Drink“ bezeichnet und weisen optische und teilweise auch geschmackliche Ähnlichkeiten zur echten Milch auf, sind aber pflanzlicher Natur und somit bestens auch für Veganer geeignet.

Wieviel echte Milch tut Erwachsenen gut und was ist bei Milch-Alterntiven, den sogenannten Drinks, zu beachten

Ein höherer Milchkonsum als ca. 200 ml/Tag bei Erwachsenen ist nicht empfehlenswert. Aber eines vorweg: In Bezug auf Vitamine und Mineralien kann es kaum eines der Milchersatz-Produkte mit Säugetier-Milch aufnehmen. Dazu gehören neben Kuhmilch auch Ziegen- und Schafsmilch. Das Nährstoffprofil ist einmalig und in seinem Wert praktisch nicht nachzuahmen. Milch enthält neun verschiedene Vitamine und ist so reich an Eiweiß und Mineralien wie beispielsweise Kalzium, dass man mit nur einer Tasse pro Tag ein Drittel seines Tagesbedarfs abdecken kann. Einige im Handel angebotene Milch-Alternativen sind im Vergleich außerdem mit Zucker und anderen Süßungsmitteln versetzt. Es lohnt sich also, die Liste der Inhaltsstoffe genau zu studieren. Kuhmilch ist dazu da, Kälbchen zum wachsen zu bringen. Ausgewachsene Menschen benötigen diese Wachstumsstoffe nicht mehr. Ein Zuviel an Kuhmilch könnte sogar Tumorwachstum und Rheumaleiden befeuern.

Mandelmilch

Mandelmilch – selbst gemacht. Mandelfrucht am Baum

Weniger Säugetiermilch tut mir gut

Aus purer Neugier habe ich mich mit dem Thema befasst, nachdem immer mehr meiner Bekannten locker für einen einzigen Kakao aus Hafer- oder Mandelmilch im Café mal so viel bezahlen, wie ich für eine Woche selbst gebackenes Bio-Vollkornbrot.

Muss, will oder sollte man auf Kuhmilch verzichten, steht man vor der Qual der Wahl und ab und zu will man ja auch mal ausgehen. Ein normal gesunder Erwachsener kann ca. 200 ml Kuhmilch problemlos zu sich nehmen. Bio-Kuhmilch ist zweifelsohne von ihren Werten her sehr gesund, sollte aber von Erwachsenen nur in Maßen konsumiert werden; denn Milch ist in erster Linie dazu da, wachsende Kälbchen zu ernähren. Dafür eignet sich die Milch perfekt. Also auch für Menschenkinder. Die Betonung liegt auf „Kinder“.

Kaffee ohne Milch schmeckt mir nicht

Ohne Milch schmeckt mir mein Kaffee nicht. Aus o. g. Gründen habe ich meinen Milchkonsum eingeschränkt und trinke zuhause weniger Kuhmilch. Stattdessen alternativ Bio-Sojamilch oder selbst gemachte Mandelmilch. Im Café bestelle ich konsequent meinen Kaffee mit Kuhmilch, da nach meinen Erfahrungen das arme Servicepersonal meistens bei der Beratung völlig überfordert ist. Wer weiß denn schon genau, ob das Produkt gesüßt, mit Sonnenblumenöl versetzt, biologisch angebaut oder gar fermentiert und damit also doch gesüßt oder was auch immer ist? Ich muss nicht hip sein, nur weil Milchersatzprodukte gerade der Hype sind. Zudem kann ich den Extrazuschlag sparen. Deshalb bin ich konsequent und trinke entweder etwas ganz anderes und halte den Betrieb durch viel Nachfragen nicht auf oder es gibt Kaffee, Müsli & Co. mit echter Kuhmilch.

Ich mag diesen Artikel nicht als Vergleichsplattform für Milchersatzgetränke gestalten. Die Frage ist, was und wieviel davon tut dir und mir gut. – Eigentlich wie bei allem.

Wissenswertes über Mandeln findet ihr z. B. beim zentrum-der-gesundheit.